Donnerstag, 31. März 2016

Zukunftstag Tirol 2016

Führend durch Forschung und Entwicklung.

Heute ging der diesjährige Zukunftstag Tirol im Congresspark Igls über die Bühne. Forschung und Entwicklung sowie Innovation standen dabei im Fokus.

Rund 250 ForscherInnen und UnternehmerInnen waren der Einladung von LH Günther Platter gefolgt, um über die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung für den Wirtschaftsstandort Tirol zu diskutieren.

„Wir leben in Zeiten des Umbruchs, da gilt es, alte Strukturen zu überdenken und Neues zuzulassen“, plädierte LH Platter in seiner Rede für Mut zur Innovation. „Dabei braucht es nicht nur die Akzeptanz durch die Bevölkerung, sondern auch den Brückenschlag zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.“

Konsequenter Weg in Richtung Zukunft
Das Land Tirol hat in den vergangenen Jahren gezielt in Bildung, Forschung und Innovation investiert. Dies zeigt sich durch die gestiegenen Ausgaben für Wissenschaft und Forschung aus dem Landeshaushalt. Die Ausgaben lagen 2015 bei 37,4 Millionen Euro. Dies zeigt sich aber auch durch die Forschungsquote von 3,12 Prozent. „Damit liegt Tirol an vierter Stelle in Österreich“, informierte LH Platter. „In den vergangenen Jahren haben wir kontinuierlich den Campus Tirol ausgebaut, gemeinsam mit der Euregio einen Wissenschaftsfonds ins Leben gerufen oder jetzt im März eine Stiftungsprofessur für Tourismusforschung in Landeck eingerichtet.“

Förderungen für WissenschaftlerInnen
WissenschaftlerInnen werden darüber hinaus durch den Tiroler Wissenschaftsfonds mit insgesamt 4,8 Millionen Euro gefördert. Mit der weiteren Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) des Bundes ergibt das eine jährliche Tiroler Forschungsförderung insgesamt über sieben Millionen Euro.

Drei Ziele für das Forschungsland Tirol
Neben einer engeren Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft müssen auch die ProduzentInnen und AnwenderInnen von Wissen näher zusammenrücken. „Und schließlich muss die Wissenschaft der Politik und der Gesellschaft Orientierung- und Beurteilungshilfen geben, damit sie ihre Ergebnisse auf Anwendbarkeit hin prüfen können“, ist LH Platter überzeugt.

Campus Tirol als internationaler Wissenschaftsstandort
Der Campus Tirol stehe für einen attraktiven, international vernetzten Wissenschafts- und Forschungsstandort, bestätigte auch Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg. Mit insgesamt 33.000 Studierenden, 6.300 MitarbeiterInnen, mehr als 3.000 Lehrbeauftragten und einem jährlichen Budgetvolumen von über 400 Millionen Euro seien die acht Tiroler Hochschulen von enormer Bedeutung für Tirol als Wirtschafts- und Lebensraum. „Durch die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur, durch gemeinsame innovative und wettbewerbsfähige Studienprogramme, durch hochschulübergreifende Projekte und durch eine stark verbesserte Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern wollen wir diesen Wissenschafts- und Forschungsstandort auch innerhalb Tirols von Landeck bis Lienz optimal vernetzen und beste Rahmenbedingungen für einen einheitlichen Campus Tirol schaffen.“ Nicht zuletzt werde damit dem Wissenschaftsstandort Tirol zusätzliche internationale Sichtbarkeit verliehen, betonte LR Tilg.

Arbeitsplätze sichern
„Das Motto des heurigen Zukunftstages „Führend durch Forschung & Entwicklung“ ist eine Erfolgsformel für den Wirtschaftsstandort Tirol. Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen müssen wir auf Forschung und Entwicklung setzen“, erklärte LRin Patrizia Zoller-Frischauf. „Mit den Tiroler Universitäten und Fachhochschulen, den Forschungseinrichtungen und starken Industrie-Partnern, ist der Boden bereitet, um erfolgreich neue Produkte und neue Dienstleistungen auf dem Markt positionieren zu können.“ Damit sichere Tirol die Arbeitsplätze der Zukunft und stärke den Standort Tirol. Mit einer Forschungsquote von 3,12 Prozent liege Tirol deutlich über dem Österreich-Schnitt. Tirols Unternehmen hätten den Wert von F&E-Projekten erkannt und geben 578 Millionen Euro dafür aus. Inzwischen sind bereits 5.500 Arbeitsplätze in Tirol in der Forschung entstanden. „Alle diese Fakten belegen, dass unser Land auf einem sehr guten Weg ist“, ist die Wirtschaftslandesrätin überzeugt.

Tiroler Forschungseinrichtungen treffen auf Tiroler Unternehmen
VertreterInnen von acht Tiroler Hochschulen wie die Universität Innsbruck, die Medizinische Universität, die Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT) oder das Management Center Innsbruck (MCI) nahmen am Zukunftstag 2016 teil. Ebenfalls vertreten waren die Standortagentur Tirol, das Gründungszentrum CAST sowie die Industriellenvereinigung Tirol und die Wirtschaftskammer Tirol. Der Austausch mit UnternehmensvertreterInnen wie Ingeborg Hochmair-Desoyer, CEO von MED-EL oder Felicitas Kohler von Planlicht fand unter anderem im Rahmen einer Podiumsdiskussion statt.

„Klar ist, dass wir Tirol als Ganzes vermarkten müssen. Unser Land verfügt mit der Tirol Werbung, der Standortagentur Tirol und der Agrarmarketing Tirol über exzellente Einrichtungen – ihre gemeinsame Kooperation mit den Unternehmen müssen wir nun forcieren und mit dem heutigen Zukunftstag haben wir den ersten Schritt getan“, sagte LH Platter abschließend.


Factbox: Forschung und Entwicklung in Tirol

-       7,02 Millionen Euro Wirtschaftsförderung im Jahr 2015

-       160 geförderte Projekte im Jahr 2015

-       7,8 Millionen Euro (inkl. Bundesanteil) in den Fonds zur Förderung für Wissenschaft und Forschung

-       1,4 Millionen Euro für den Euregio Wissenschaftsfonds

-       Ausgaben des Landes für Wissenschaft und Forschung 2015: 37,4 Millionen Euro

-       Acht Hochschulen mit 33.000 Studierenden, mehr als 3.000 Lehrbeauftragten und einem jährlichen Budget von über 400 Millionen Euro

-       Anteil des produzierenden Sektors an der gesamten regionalen Bruttowertschöpfung: 7,14 Milliarden Euro (28,64 Prozent)
Tirol ist eines von nur drei Bundesländern in Österreich, in denen der Anteil des produzierenden Sektors gestiegen ist. In keinem anderen Land ist die industrielle Bruttowertschöpfung in den Jahren von 2010 bis 2012 prozentuell so stark gestiegen wie in Tirol.

-       Sechs Tiroler Cluster mit 500 Mitgliedern und 55.000 Arbeitsplätzen. Themen: Erneuerbare Energien, Informationstechnologien, Life Sciences, Mechatronik, Wellness und Holz.

-       911 Millionen Euro wurden 2013 für Forschung und Entwicklung in Tirol ausgegeben. Im Unternehmenssektor wurden 2013 in Tirol 577,8 Millionen Euro für Forschung und experimentelle Entwicklung aufgewendet

-       Forschungsquote: 3,12 Prozent







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