Der
Schulstandort der Höheren Bundeslehranstalt für Landwirtschaft und Ernährung in
Kematen wird mit der Bundesanstalt für Alpenländische Milchwirtschaft Rotholz
zusammengelegt. Seit September 2016 sind diese beiden Dienststellen des
Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
rechtlich vereint, jetzt geht es darum sie auch räumlich unter ein Dach zu
bringen.
„Wir
bauen eine Schule mit 13 Klassen, also um 5 Klassen mehr im Vergleich zu heute.
Das ist ein Bildungsangebot für 400 junge Menschen in Tirol. Damit decken wir
die hohe Nachfrage für Ausbildung im Westen ab“, freuen sich Bundesminister
Andrä Rupprechter und LHStv Josef Geisler bei der Präsentation des
Bauprojektes. Mehr als 1.000 SchülerInnen, 250 LehrerInnen, Bedienstete und
Lehrlinge werden künftig in Rotholz in der bestehenden Landwirtschaftlichen
Lehranstalt (LLA) und der neuen HBLFA lernen, lehren und forschen.
Auf 20.000 m2 baut
der Bund in Rotholz südlich der L 238 Rotholzer Straße die HBLFA Tirol mit
Unterrichts-, Praxis- und Laborräumlichkeiten für 400 SchülerInnen sowie einem
Internat für 200 SchülerInnen neu. Auch die Bundesanstalt für Alpenländische
Milchwirtschaft wird neu errichtet. „Der neue Gebäudekomplex wird in vielerlei
Hinsicht ein Vorzeigprojekt. Die gesamte Schule wird in Holzbauweise und nach
dem Standard ‚klimaaktiv Gold“ errichtet‘“, führt BM Rupprechter aus. Das
bedeutet: höchste Qualität, beste Wirtschaftlichkeit und niedriger
Energiebedarf. Die Gebäude werden an die bestehende Biomasse-Nahwärme Rotholz
angeschlossen. Auf eine Fläche von 950 m2 Metern wird eine
Photovoltaikanlage errichtet. Die Errichtungskosten betragen 55 Millionen Euro.
Baustart ist 2018.
Das Grundstück für das
Alpenländische Bildungs- und Forschungszentrum hat das Land Tirol zur Verfügung
gestellt. „Für das Land Tirol und die Tiroler Landwirtschaft ist dieses Projekt
eine Jahrhundertchance. In Rotholz wird nicht nur ein Gebäude errichtet. Hier
wird Zukunft gebaut“, ist Agrarreferent LHStv Josef Geisler überzeugt. Bildung,
Innovation und Unternehmergeist seien die Grundlagen für eine positive
Entwicklung der Berglandwirtschaft.
Künftig steht in Rotholz ein
breit gefächertes und durchlässiges Bildungsangebot zur Verfügung. Ein
besonderes Anliegen war dem Land Tirol immer die Erhaltung des zweijährigen Aufbaulehrganges.
„Damit ist sichergestellt, dass die Absolventinnen und Absolventen der
landwirtschaftlichen Fachschulen zur Maturareife kommen können“, so Geisler.
Allein an der LLA Rotholz schließen jährlich über 100 SchülerInnen die
dreijährige Fachschule ab. Tirolweit gibt es pro Jahr rund 380 AbsolventInnen.
Der von der
Arbeitsgemeinschaft der Architekten Adamer°Ramsauer-BME entworfene
Gebäudekomplex gliedert sich in drei jeweils miteinander verbundene Baukörper.
„Die Gebäude fügen sich in die Landschaft ein, wir holen die Natur herein und
schaffen eine Verbindung zu den Bestandsgebäuden der LLA Rotholz“, erklärt der
Kufsteiner Architekt Klaus Adamer das gestalterische Konzept. Die
Verbindung soll über einen gemeinsamen Festplatz und eine großzügige Unterführung
unter der L 218 Rotholzer Straße verwirklicht werden. Diese ermöglicht auch die
verkehrsfrei Querung der Landesstraße.
Das dreigeschossige
Schulgebäude mit seinen 13 Klassen, den Arbeits- und Praxisräumen sowie der
Lehrküche bildet den Mittelpunkt des Gebäudekomplexes und ist über die
Doppelturnhalle mit dem lichtdurchfluteten Internat verbunden, das Platz für
200 SchülerInnen bietet. Dort bilden jeweils zwei Zwei-Bett-Zimmer einen
Wohnverband mit Dusche und WC. Die Verbindung vom Schul- zum Forschungsgebäude,
in dem auch die Käserei samt Besuchergalerie sowie Labors untergebracht sind,
erfolgt über eine Brücke.
Den SchülerInnen stehen auf
dem Gelände vielfältige Sport- und Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Verkehrstechnisch angebunden ist das an der Landesstraße gelegene Schulzentrum
über die Zillertalbahn. Außerdem gibt es 300 Fahrradabstellplätze sowie 220
Parkplätze.
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